Last Wagon - Schuld  zurück

Er nimmt den Hut. Er nimmt den Stock.
Er nimmt die Tasche mit dem Beil.
Er ist der letzte einer alten Zunft,
soweit man weiß ist er allein.

Jeden Morgen kommt er ins Geschäft
und legt den weißen Kittel an.
Hier ein Lächeln, da ein nettes Wort —
die Kundschaft ist gar angetan.

Er ist der Mann, der sich quält,
an seiner Angst die Seele stählt,
bis er wirklich nichts mehr spürt,
damit die Lust ihn nicht verführt.

Er weiß es ja schon lange Zeit,
und es tut ihm auch sehr leid —
sein Begehren führt zur Tat,
was große Schuld zur Folge hat.


So müht er sich an seiner Gier,
und es kommt immer wieder vor,
dass er mal kurz die Augen schließt —
doch dann steigt Angst in ihm empor.

Das Tagwerk endet wie gewohnt,
langsam bricht die Nacht herein.
Und mit ihr nimmt auch die Hoffnung zu,
vielleicht muss es nie wieder sein

Er ist der Mann, der sich quält,
an seiner Angst die Seele stählt,
bis er wirklich nichts mehr spürt,
damit die Lust ihn nicht verführt.

Er weiß es ja schon lange Zeit,
und es tut ihm auch sehr leid —
sein Begehren führt zur Tat,
was große Schuld zur Folge hat.


Sie sieht den Hut. Sie sieht den Stock.
Sie sieht das blutig rote Beil.
Sie ist die letzte einer alten Zunft,
und selten nur ist sie allein.

Sie fleht ihn aus der Ferne an,
an seiner Größe sich verzehrt.
Noch während er das Beil hoch schwingt,
ihre Lust zum Himmel fährt.

Sie ist die Frau, die er quält,
an seiner Angst die Seele stählt,
bis sie endlich nichts mehr spürt,
und die Lust sie komplett verführt.

Sie weiß es jetzt schon lange Zeit,
doch es tut ihr nicht sehr leid —
ihr Begehren führt zur Tat,
was große Schuld zur Folge hat

Musik + Literatur von Last Wagon, 2008